Der Kampf im Talkessel
Hastig wischte sich die kleingewachsene Gestalt mit den pelzbesetzten Handschuhen durch die buschigen Augenbrauen. Eine Mischung aus Reif und Blut brannte in den Augen und erschwerte die im Schneegestöber ohnehin schon eingeschränkte Sicht noch weiter. Ein Blick nach links und rechts brachte die traurige Gewissheit, dass eine Lawine den Ausweg aus dem verschneiten Talkessel unmöglich machte. Fünf weitere, in weisse Fellrüstungen gekleidete Gestalten standen wenige Meter hinter ihm. Er zog seine massive Axt aus dem Schädel eines der zu seinen Füßen liegenden Ungetüme, welches beinah die dreifache Größe von ihm hatte. Zwei weitere dieser blassen, fast unwirklich wirkenden Giganten versperrten den letzten Ausweg aus dem unvorteilhaften Kampfschauplatz. Die fünf anderen Zwerge schlossen zu ihm auf. Der größte von ihnen riss am Gürtel des Riesen, welcher aus zusammengeflochtenem Haar zu bestehen schien. „Elende Bastarde…“, murmelte er in seinen Bart. Obwohl der Wind laut durch die Schluchten des Berges pfiff und das Schneegestöber sich langsam in einen wahren Sturm wandelte schienen die anderen Zwerge ihn zu verstehen. „Murgh, Samman. Die elenden Hurmfarn werden dafür bezahlen sich so nah an das Herz gewagt zu haben.“ Die beiden Riesen hoben ihre Keulen, Baumstämme samt ihrer Wurzel, in die Höhe und schrien den sechs Zwergen entgegen. „Wir müssen sie erschlagen oder die nächste Lawine schneidet uns den letzten Ausgang auch noch ab. Gib den Befehl zum Angriff Vasir!“ Dieser nickte und hob die Axt in den Himmel, „Für dwarkar Felsspalter, bei den Bärten unserer Ahnen wer ihre Köpfe hat bekommt heute Abend zwei Auraun!“ Die Zwerge schrien den Riesen ihren Kampfruf entgegen und stürmten los.